Manty - Teigtaschen mit Hackfleischfüllung

Manty sind in meiner Familie etwas Besonderes. Sie werden zu allen Anlässen gekocht oder wenn meine Ma bei Fremden angeben will. Sie sind sogar so besonders, dass mein Onkel sich weigerte meine Tante zu heiraten bis sie auch Manty kochen konnte.
Ursprünglich stammen sie laut Wikipedia aus der Türkei und haben sich während des kulturellen Austausches zwischen dem osmanischen Reich und dessen Nachbarn nach Russland, in die Ukraine und nach Zentralasien verbreitet. In China sind sie in abgewandelter Form als Bapao bekannt. Die türkische Variante wird in Salzwasser gekocht, während die russische und asiatische Variante im Dampfkochtopf (Mantowarka) gegart wird.
Zu den Manty wird Schmand und Adschika gereicht.





Manty
Zutaten:
7- 8 kleine Zwiebel oder 3-4 große Zwiebel (je nach Belieben)
5 Knoblauchzehen
850g gemischtes Hackfleisch
etw. Milch
1 kg Mehl
4 Eier
weniger als 1 EL Öl
400 ml lauwarmes Wasser
Salz, Pfeffer
Öl zum Bestreichen des Kochtopfes

1 Becher Schmand
etw. Milch

Zubereitung:

Eier, Salz und lauwarmes Wasser verrühren. Das Öl dazugeben. Nun das Mehl nach und nach dazu geben und zu einem festen Nudelteig verrühren. Zwiebel und Knoblauch fein würfeln. Zum Hackfleisch etwas Milch geben, sodass es locker wird. Gut salzen und pfeffern. Knoblauch und Zwiebeln zum Hackfleisch geben.
Nun etwas Mehl auf die Arbeitsfläche geben, einen Laib vom Teig abtrennen und ausrollen. Alle diejenigen, die eine Nudelmaschine besitzen: Benützen! Wer keine hat wie ich, der darf nun fleißig ausrollen. Hierbei ist der Trick, dass man den Teig immer wieder wendet und weiter ausrollt bis er nur noch ein Millimeter dick ist. Nicht aufgeben, auch wenn der Teig zäh und widerspänstig erscheint ;-o
Hat man es geschafft, den Teig auszurollen, schneidet man ihn in große Vierecke.

Auf jedes Viereck gibt man etwas Fleisch. Für die richtige Menge muss man ein Gefühl entwickeln. Nun werden die Vierecke diagonal zusammen geklebt. Die Seiten gut andrücken, damit später beim Dämpfen kein Saft austritt, denn ansonsten werden die Manty trocken. Nun die nebeneinander liegenden Ecken miteinander verkleben, sodass halbrunde Taschen entstehen.
Bevor man die fertig gefalteten Taschen in den Dampfkochtopf setzen kann, muss man den Boden der Etage mit Öl bestreichen, sonst kleben die Manty fest. Wenn eine Etage voll ist, dann auch die Manty mit Öl bestreichen. In den Topf des Dampfkochtopfs Wasser füllen und zum Kochen bringen. Wenn dieses kocht, die Etagen draufstellen und Deckel drauf. Nun müssen die Manty 45-50 Min (je nach Dicke des Teiges auch mehr) garen. Ich lege auf den Deckel des Topfes immer ein Geschirrtuch drauf, damit nicht so viel Dampf durch den Deckel entweichen kann.

In der Zwischenzeit kann man die Schmand-Milch-Mischung anrühren. Den Schmand in ein Schüsselchen geben und mit etwas Milch verrühren. Soviel Milch zugeben bis der Schmand joghurtartig ist. Etwas Butter schmelzen und schließlich über die fertigen Manty geben, da diese sonst sehr schnell miteinander verkleben.
Falls man noch Teig über hat, kann man hieraus Flicken machen.
Einfach kleine Nudelstreifen schneiden und diese in gesalzenes, kochendes Wasser geben. 5 Minuten kochen. In Butter Brotstückchen anbraten und drüber geben. Ist bei Kinder ein Hit ;-)

Nun kann man die Manty mit dem Schmand und der Adschikasoße genießen.

Nachtrag:
Als meine Ma bei einem größeren Essen wieder mal Manty servierte, ist mir etwas aufgefallen, dass sie sonst nicht tat: Sie streute auf die fertigen Manty noch etwas Pfeffer drauf, bevor sie sie auf den Esstisch stellte. Als ästhetische Deko wie sie mir sagte. Und es sah wirklich gut aus. Einfach und doch hübsch.

6 Kommentare:

  1. Die sehen sehr lecker aus! Ich habe schon Pelmeni gemacht. Sind die mit Manty auch verwandt? In der Herstellung und den Zutaten ähneln sie sich ja sehr. Nur dass die Pelmeni gekocht werden. Ich kenne mich in der russischen Küche nicht so aus ;)

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  2. @charsiubau: Ja, sind in der Herstellung komplett gleich (bei mir Daheim jedenfalls), nur dass das eine gedämpft und das andere gekocht wird. Gibt angeblich noch weitere Unterschiede, aber da muss ich meine Ma nochmal genauer fragen.

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  3. die sind dir wirklich gut gelungen :-)

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  4. Ich liebe Manty. Приятного аппетита...

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    1. Dankeschön =)
      Ja, sie sind schon etwas Leckeres und bringen einem Gäste ohne das man einläd ;)

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