#drüber nachgedacht: Mein Mitbewohner und ich

Eigentlich war der #drüber nachgedacht Post für heute schon längst fertig. Aber der wird jetzt auf nächste Woche geschoben, denn heute brauche ich einfach mal einen Meckerpost. Einen so richtigen...
Wenn man sich für Zero waste entscheidet und dahin steuert, ist das ziemlich einfacher wenn man alleine lebt. Wenn man aber mit jemanden zusammen lebt - in meinem Fall mit meinem Mann und meinem Kater - werden einem gewaltige Steine in den Weg gelegt.
Als ich am Anfang mit der Idee kam, weniger Müll zu verursachen, wurde ich erst mal als Ökotante betitelt. Von meinem Mann, nicht vom Kater. Der hat mir nicht mal zugehört, als ich ihm von meiner Idee erzählte!! Also habe ich am Anfang belächelt angefangen Sachen zu ändern wie die Schminkpads durch selbst gehäkelte auszutauschen oder die OBs gegen eine Menstruationstasse. Das waren Veränderungen, die meinen Mann nicht direkt betrafen, von denen er aber dennoch profitierte und sie auch bewusst wahrnahm - und befürwortete!
Auch dass ich rigoros ausmiste und wir dadurch wieder viel mehr Platz in der Wohnung haben, gefällt ihm. Da er der festen Ansicht ist, dass nur meine Sachen unsere Wohnung zumüllen, gefällt ihm natürlich nicht, wenn man ihm sagt, was man von seinen Sachen doch so aussortieren könnte.
Inzwischen sind wir aber so weit, dass ich nur einmal samstags einkaufe, dabei auf Nachhaltigkeit achten kann und unser Müll sich tatsächlich drastisch reduziert hat. Siehe Müll stinkt. Jetzt sind wir an einem Punkt aber angelangt, wo wir das Problem haben, dass der verbliebene Müll stark durch den Kater verursacht wird d.h. wir haben viele Fleischabfälle. Diese ziehen im Sommer Fliegen an und es bilden sich schnell Maden. Alles Bewohner, die man in seiner Wohnung nicht haben will. Also geht es jetzt darum weiter zu denken. Meine erste Idee war die Mülleimer zu verkleinern, sodass wir gezwungen sind, öfters den Müll rauszubringen. Dazu fest verschließbare Mülleimer wegen des Geruchs. Die Idee fand mein Mann gut und diesbezüglich hat er auch gleich einen verschließbaren Mülleimer geholt und mir im Vorfeld geschrieben, dieser sei etwas klein. Der Mülleimer ist im Übrigen größer als die alten...
Inzwischen habe ich mich über Kompostmöglichkeiten im Haus eingelesen und über den Bokashi. Ein Müllsystem, dass mit Bakterien und Fermentation läuft und geruchslos ablaufen soll. Das schöne an dem System ist, dass man in den Bokashi auch Essenreste und Fleisch geben kann, da durch die Bakterien diese sehr schnell zersetzt werden. Heraus kommt ein Dünger, den man unter die Erde mischen kann. So bräuchten wir einen Minieimer nur noch für Restmüll, der dazu keine Tüte mehr braucht, weil nur noch Trockenes rein kommt. Kein Gestank - und man könnte sich darauf konzentrieren, was noch so im Rundmüll liegt. Aber weil das Starterset (2 Eimer und 1 Packung Bakterien) 70 € kostet und die Bakterien zum nachkaufen auf der Homepage 15 € das Kilo kosten, hat mein Mann das sofort abgelehnt, weil zu teuer.
Genauso wie er es ablehnt, dass ich Fleisch beim Metzger kaufe, weil zu teuer. Aber dass er sich eben mal kurz eine neue Uhr für 150 € gekauft hat und jetzt eine Universalfernbedienung haben will, die ebenfalls nochmal 150 € kostet... das ist alles super. Im Moment ist es frustrierend, weil es so nicht voran geht. Man von mir verlangt, dass ich mit den Ausgaben sparen soll, obwohl ich nicht diejenige bin, die ihr Geld für Sachen raus haut.
Im Moment ist es zum Mäuse melken. Und das musste jetzt einfach mal alles raus. Wie macht ihr das bei euch in der Familie? Habt ihr auch solche Rückschläge und Frustrationsphasen?
Liebe Grüße
Helene

2 Kommentare:

  1. Kann dich gut verstehen, bei uns bin ich auch diejenige, die versucht, den Müll einzudämmen...
    Ich hätte dir auch den Bokashieimer empfohlen. Im Netz gibts Videos, wie man die auch selbst herstellen kann. Ich hab ja mal einen Kleinen gebastelt - der war nicht ganz dicht und hat Fruchtfliegen anezogen. Ich würde daher,glaub ich, den "richtige" Bokashieimer kaufen. Ansonsten klappt das Fermentieren aber auch mit einem Gemisch aus Wasserkefir und Milchkefir. Da ich das sowieso herstelle (eigentlich zum Trinken, nun aber immer etwas mehr), kostet mich das nix extra!

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    1. So dachte ich auch. Einmal den richtigen und gut ist. Ich habe mich auch viel eingelesen - gibt ja auch noch Würmerkiste und Co. Und der Bokashi passt gerade einfach am Besten zu unserer derzeitigen Lebensweise. Vor allem habe ich auch die Anbieter schon verglichen -__-
      Danke für den Tipp, dass es mit Wasserkefi und Milchkefir geht. Das bring ich mal als Argument ein, wenn ich nochmal eine Diskussion darüber probiere.

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