Häufige Ausmistfehler

by lichtkunst/pixelio.de

Ausmisten kann einen richtig High werden lassen. Wenn neuer Platz vorhanden ist, Dinge, die einen belasten endlich weg sind (Stichwort Anstandsgeschenke) und man plötzlich das Gefühl hat wieder atmen zu können, nicht erdrückt zu werden und Herr über sein Hab und Gut zu sein.
Ausmisten kann aber einen auch in den Wahnsinn treiben. Frustrierend und endlos - eine Odyssee. Man fühlt sich überfordert und ist am Ende frustriert, sauer und gekränkt, weil man einfach kein Ende findet und vielleicht auch noch ein riesen Chaos entstanden ist. Damit dies euch nicht passiert, habe ich heute die sechs häufigsten Ausmistfehler für euch dabei:



1. Falsch starten aka nichts planen
Die meisten fangen in einer Ecke an und legen einfach mal los. Ziel: Die ganze Wohnung. FALSCH!
Man arbeiten in Etappen und man startet nicht mit dem Ausmisten, sondern mit dem Informieren! Wo kann ich meinen Kruscht, der zu schade für die Mülltonne ist, loswerden. Denn sonst hat man Berge an Sachen daheim rumstehen, die raus müssen, aber nicht können. Also erstmal informieren, was es vor Ort so gibt: Kleiderkreisel, Sammelstellen, Büchereien, Secondhand Shops für Kruscht, Fairteller für Lebensmittel, Essenskörbe für die Tafeln, Kindergärten. 
Jetzt bitte nicht denken, dass ihr das Zeug über eBay Kleinanzeigen verkauft oder Facebookflohmärkte. Zu viel Aufwand! Man muss Fotos machen, Anzeigen schalten und verwalten. Und dann ist man frustriert, weil keiner was kauft.
Besser: eine WhatsApp Gruppe starten mit allen Bekannten, Kollegen und Verwandten. Reinschreiben, dass man ausmistet und falls jemand was will, sich bitte meldet oder wieder aus der Gruppe austritt, wenn kein Interesse besteht. Dann kann man nebenher beim Ausmisten Fotos mit dem Handy knipsen (die müssen nicht mal schön ansprechend sein) und das teilen. Außerdem kriegt man sehr oft Lob in der Gruppe, weil man so fleißig ist :P Ob man die Dinge in dieser Gruppe verkauft oder verschenkt ist jedem selbst überlassen. Ich verschenke hier nur die Dinge.

Wer gerne auf Flohmärkten verkauft, kann natürlich alles auch sammeln. Ich hab es einmal gemacht und nie wieder.

Einige werden eventuell die Sachen auch einfach in die Mülltonne kippen. Finde ich für Sachen, die nicht kaputt sind, ehrlich gesagt zu schade. Irgendjemand könnte genau das dringend brauchen und kann es sich vielleicht nicht leisten. Und ich schmeiß es einfach weg?

2. Zu viel auf einmal wollen
Wir wissen jetzt wo wir den Kruscht hinbringen können und können mit dem Ausmisten auch anfangen. Hier nicht wahllos durch die Wohnung laufen und überall etwas machen, sondern sich gezielt nach Räumen oder Themen durch arbeiten. Als Raum gut durchzuarbeiten ist z.B. Bad, Küche oder Flur.
Wohnzimmer, Arbeitszimmer und Schlafzimmer ist oftmals einfach zu groß oder vollgestopft, um in einem Rutsch durchgemistet zu werden. Da lohnen sich eher Themen wie: Kleiderschrank, Bücher/Zeitschriften, DVD's, Schuhe, Unterlagen
Als Beispiel: In meinem Arbeitszimmer befinden sich: Unterlagen, Kochordner, verflucht viel Wolle, Bastelsachen, Geschenkpapier, Putzmittel, Werkzeug, Sachen aus der Küche, die man nicht immer braucht (Fritteuse, Schokobrunnen, Schälchen), PC Sachen (Kabel, CDs, Hardware), Playstation 2, Puzzles, Dekosachen, Papier/Schreibzeug/Malzeug, versteckte Musik CDs, Versandkartons, 2 PCs mit Tisch und Stühlen, 1 Katzenklo... und das alles auf 12qm. Jedes Mal wenn ich denke "Ich miste das Arbeitszimmer aus" lauf ich rein und fünf Minuten später panisch wieder raus, weil einfach viel zu viel. Also starte ich lieber mal mit den Unterlagen.

3. Ausgemistetes stehen lassen
Wenn wir Fehler 01 nicht begannen haben, können wir jetzt alles in Kisten packen - und stehen lassen. Stehen lassen? Falsch! Aber vielen passiert dies nach dem Ausmisten (auch mir). Wenn man im Vorfeld schon eine Ahnung hat wohin die Sachen können, dann alles sortieren und ins Auto packen. In den Terminkalender am nächst freien Abend eintragen, dass man nach der Arbeit die Sachen noch kurz wegfährt.
Ganz gefährlich sind die Lebensmittel: Nachdem wir alles schlechte entsorgt haben und alles, was wir regelmäßig essen zurück in die Schränke gepackt haben, steht da noch der Berg mit restlichen Lebensmitteln. Diese teilen sich in zwei Gattungen: Mag ich nicht und damit wollte ich doch schon immer etwas kochen. Die mag ich nicht Sachen werden weiter gegeben (an Freunde oder als Essenspende). Jetzt der Rest: Bloß nicht einräumen und sich sagen: "Damit muss ich unbedingt mal was kochen!" Dann steht alles weiterhin im Schrank bis es abgelaufen ist. Auf eine Liste aufschreiben, was alles da ist und aus der Liste einen Kochplan für die nächsten Wochen erstellen. Die Sachen räum ich dann auch nicht weg, sondern in einen offenen Karton, der in einer Ecke in der Küche steht. (Der schaut einen dann immer so mahnend an - der Karton).

4. Musik hören
Du fragst dich jetzt, warum ist dass ein Fehler? Mit guter Musik geht doch alles leichter von der Hand. Stimmt. Beim Putzen oder Kochen bestimmt.
Nicht beim Ausmisten, denn Musik beeinflusst dich. Bei Herzschmerz-Musik wird es dir schwer fallen dich von Sachen zu trennen, denn plötzlich hängen viel mehr Erinngerungen daran als sonst. Bei guter Laune Musik kann plötzlich viel mehr raus, was du sonst behalten hättest. Denn du bist im Flow. Aber Ausmisten sollte "rein" erfolgen. Hast du wirklich große emotionale Verbindungen zu dem Gegenstand? Ist es ein Anstandsgegenstand, denn du nur hast, weil Oma den geschenkt hat? Macht dich der Gegenstand glücklich? Oder die Freiheit, die durch das Aussortieren entsteht?

5. Mit Freunden ausmisten
Hier scheiden sich die Geister. Ich persönlich habe schon beim Ausmisten geholfen und wir haben wirklich in viel kürzerer Zeit einen Raum ausgemistet gehabt. Allerdings habe ich von meiner Freundin klare Vorgaben gehabt. Wir haben ihren Hobbyraum ausgeräumt - sie sammelte leidenschaftlich gerne Mangas, dazugehörige Wallscrolls und Figuren, sowie Stofftiere. Sie hat mir klar gesagt, welche Serien (inkl. Manga und Merchandise) bleibt, was verkauft wird und was in den Müll gehört. Sie hatte sich im Vorfeld Gedanken gemacht! Und auch schon Kartons bereit gehabt.
Normalerweise laufen solche gemeinsamen Ausmistaktionen so ab: Man weiß noch nicht so recht, was und wo. Bei vielem hat man sich noch nicht entschieden, ob es raus soll oder nicht. Und die Freundin/der Freund wissen nicht, was raus darf und fragen bei jedem Gegenstand nach oder schlimmer: Stehen rum und quatschen dich voll, während du alleine ausmistest.
Also hier nur gemeinsam ran, wenn du einen genauen Plan hast (z.B. alles mit Loch soll der Freund aus dem Kleiderschrank rausschmeißen) und der Freund ein "Anpacker" ist. Also jemand, der wirklich mithilft.

6. Schubladen übersehen
Oh ja, das geht. Du wirst es vielleicht nicht merken, aber du hast in deiner Wohnung verzauberte Fächer und Schubladen. Sie haben die Fähigkeit da zu sein und wiederrum auch nicht. Du nimmst sie nur schwach aus den Augenwinkeln war, aber schaust du genauer hin, ist da nichts. In diesen Schubladen und Fächern verstecken sich Dinge ,- nützlich oder unnützlich - die du nie benützt, weil du diese Schublade nicht sehen kannst. Ich habe so ein Fach in meiner Küche. Rechte Schrankfront, ganz hinten oben. Da ist ein Fach, in dem nur eine einzige Sache steht: mein Soßenbehälter. An sich eine feine Sache. Ganz aus Edelstahl hält er am Esstisch lange die Soßen warm - würde ich ihn denn benützen. Tu ich nicht, weil ich seh ihn da oben nie! Nie! Nie!
Jeder hat solche Fächer und Schubladen. Und das Kuriose ist, dass ich jedes Mal beim Ausmisten der Küche den Soßenbehälter übersehe! Beim letzten Mal hab ich ihn einfach mal in ein sichtbares Fach gelegt und das versteckte Fach leer gelassen. Denn alles was da oben landet, überseh ich im Alltag. Benütze ich ihn auch nicht im sichtbaren Fach, dann hat er ein neues Zuhause verdient.
Also diese Schubladen/Fächer nicht beim Ausmisten übersehen. Sie sind überall! Meist da, wo man so schlecht hinkommt.

Zusammen gefasst also:

  1. Im Vorfeld informieren, wohin man Ausgemistetes hinbringen kann
  2. Schrittweise ausmisten (ein Raum oder eine Sache z.B. Zeitschriften)
  3. Ausgemistetes sofort wegbringen/ einen Kochplan aus dem Essen erstellen
  4. Keine Musik hören
  5. Alleine ausmisten oder nur mit "Anpackern"
  6. Keine Schubladen übersehen

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