Teil 02: Das Müllexperiment beim Foodprep



Wie ihr im letzten Post lesen konntet, koche ich mal gerne für einen ganzen Monat vor. Diese Gerichte werden dann eingeforen oder eingeweckt. Diesen Monat habe ich zudem ein Selbstexperiment durch geführt. Ich wollte nicht nur für einen Monat vorkochen, sondern auch möglichst Müll dabei vermeiden und schauen, ob es soviel teurer ist. Inzwischen kann ich behaupten, dass ich die Umstellungen auch im häuslichen Mülleimer spüre. Zumindestens im Restmüll. Wir müssen nicht mehr täglich den Müll rausbringen. Es ist auf 1-2 Mal die Woche geschrumpft. Auch beim Kochen habe ich das Gefühl, dass nicht mehr soviel Müllberge um mich herum entstehen. Dennoch gibt es immer noch Verbesserungspotenzial.

Wie weit es genau geschrumpft ist, habe ich bei dem diesmaligen Vorkochen getestet. Bei der Planung habe ich extra darauf geachtet, dass ich viel vom Markt holen kann. Und möglichst wenig aus dem Supermarkt in Plastik verpackt brauche. Aber schon hier habe ich Planungsfehler begangen. Auf dem ersten Bild sieht man die Einkäufe vom Wochenmarkt. Mir sind für Gemüse und Obst vor Ort die Netze ausgegangen. Sodass ich doch Plastikbeutel brauchte. Für den Einkauf beim Bäcker hatte ich keinen Stoffbeutel dabei, sodass ich Papiertüten gebraucht habe. Und auch am Käsestand ist der Käse leider teilweise verpackt. Da ich nach Rezept gekocht habe, habe ich dem Käseonkel nur meine Zutatenliste gezeigt und er hat mir brav alles in meine Tubberdosen gepackt. Dabei landete auch verpackter Käse drin.

Müllvermeidung
Die Erdbeeren und Äpfel wurden nicht verkocht. Die haben sich heimlich aufs Bild geschlichen.
Das Schöne war, dass er nach gefragt hat, warum denn soviel junge Frauen plötzlich mit Dosen zu ihm kommen *g* Da entstand dann ein nettes Gespräch. Ich bin es übrigens nicht gewohnt beim Einkaufen soviel zu quatschen. Im Supermarkt geht alles schnell schnell und auf dem Markt wollen die Leute plötzlich von einem Wissen wie der Einkauf von letzter Woche geschmeckt hat? Was man damit so kocht? Für mich total komisch.

Beim Käsestand hatte ich auch fassgeschöpfte Butter aus dem Allgäu entdeckt. Es sah aus, als wäre es in Pergamentpapier gewickelt. Ich hatte mich schon so gefreut und Zuhause habe ich dann festgestellt, dass innendrin doch eine Folie war. Vor Ort habe ich mich natürlich nicht getraut nachzufragen. Naja, man lernt dazu.
Dafür habe ich beim Metzger das Fleisch ohne Probleme in meine Tubberdose bekommen. Sie hat sogar die Dose hinter die Theke genommen. Allerdings bin ich bei dem Preis für 1kg Hühnerbrust fast umgefallen. 1kg kostet tatsächlich 13,90€. Im Supermarkt bekomme ich das Kilo für um die 7,50 €. Im Angebot sogar noch günstiger. Ich wusste zwar, dass Fleisch nicht so billig sein kann, aber bei Geflügel habe ich es auch mir nicht so teuer vorgestellt. War für mich ehrlich ein Schock.

Müllvermeidung


Auf dem zweiten Bild sieht man die Supermarkteinkäufe. Ich habe zwar versucht darauf zu achten ohne Verpackung einzukaufen - aber es fing schon an, dass Tortillas nicht unverpackt zu finden sind. Garnelen haben zwar eine Papierverpackung, aber innen drin wartet natürlich Folie. Abweichen von meinem Einkaufszettel wollte ich auch nicht, da ich das große Kochen nicht spontan umplanen konnte. Zuguterletzt habe ich dann Erdnüsse und Cashews gesucht. Ich wusste, ich habe sie schon unverpackt in Supermärkten gesehen, aber am Samstag natürlich nicht gefunden. Irgendwann war ich so gefrustet, dass ich einfach verpackte Erdnüsse und Cashews gekauft habe. Natürlich in einer zu großen Verpackung, denn ich fand meinen Einkaufszettel nicht mehr. Oh weh… (Vier Tage später habe ich natürlich Erdnüsse, Cashwes und vieles mehr unverpackt im Edeka Ditzingen entdeckt).
Den Ricotta werden ich bei meinem nächsten Einkauf vermeiden können. Der Käseonkel hat mir erklärt, dass Ricotta im Grunde Frischkäse ist, der mit mehr Milch verrührt wurde. Vielleicht kann ich ihn wirklich so ersetzen oder finde einen Kästestand, wo ich Ricotta in die Dose bekomme.

Auf diesem Bild fehlen dann noch die Sachen aus dem heimischen Vorratsschrank. Diese sieht man dann auf dem Müllbild. Ja, ich habe den Müll gesammelt und fotografiert. Und ehrlich gesagt habe ich weniger erwartet. Auch wenn es der Müll für 34 Tage Essen ist. Kommen noch Verpackungen von Nudeln und Reis, die noch bei mir im Vorratsschrank schlummern, hinzu.

Müllvermeidung


Und da ist sie die Wahrheit in Form eines Bildes. Rechts oben sind kaputte Gefrierbeutel. Solange ich noch welche da habe, werde ich diese aufbrauchen und dann erst mir langfristige Lösungen suchen. Bis dahin versuche ich die Gefrierbeutel auch mehrmals zu benutzen. Diese hier sind leider gerissen.
Rechts unten befinden sich Reste, die auch irgendwann Müll verursachen. Und natürlich Bestände von meinen Kräutern, die aufgebraucht wurden, sind auch auf dem Bild gelandet. Mehrwegflaschen und Eierkarton habe ich weggelassen.
Ein bisschen zufrieden bin ich schon. Früher wären hier noch Verpackungen vom Fleisch, der dicken Plasten von Käse, Joghurt und Milch gelandet. Viel mehr Plastiktüten von Obst und Gemüse, Tomatenverpackungen, viel mehr Dosen. Das Ganze werde ich natürlich bald wieder wiederholen, wenn der Tiefkühler wieder leer ist. Dann auch sind meine Gefrierbeutel alle und es wird Zeit, den Tiefkühler so einzurichten, dass ich mit Mehrwegverpackungen schaffen kann.

Zum Schluss:
Was kann ich verbessern?

  • Mehr Stoffbeutel/Jutebeutel und Netze besitzen
  • Bei der Essenplanung schon drüber nachdenken, was nicht unverpackt zu finden ist und wahrscheinlich selbst gemacht werden muss (Tortillas). Damit fallen Tortillas als schnelles Vorbereitungsessen übrigens weg.
  • Eine Liste mit Märkten und Lebensmittel anlegen, auf der steht, wo ich was lose finden kann. In Ditzingen liegen Markt, Mühlen, Bauernhöfe und Edeka nah bei einander, sodass es sich lohnt verschiedenes anzusteuern.
  • Eine Lösung für den Müll bei Fisch und Meeresgetier finden
In zwei Monaten also wird es dieses Experiment nochmal geben. Bis dahin werde ich fleißig meine Bezugsquellen erweitern und meine Einkaufsmaterialien aufrüsten.

Liebe Grüße

Helene


Mit diesem Beitrag nehme ich EiNaB teil: Einfach Nachhaltig besser leben

6 Kommentare:

  1. Hallo!

    Eine sehr interessante Möglichkeit, obwohl ich doch Bedenken hätte wegen der Abwechslung. Kommt die nicht ein wenig zu kurz?

    Es ist auf jeden Falle eine super Möglichkeit schnell zu einem warmen Essen zu kommen und den täglichen Aufwand zu reduzieren.

    Selbst koche ich auch immer vor, das zahlt sich auf jeden Fall aus, denn ob ich 2 oder 4 Portionen koche ist echt egal. Und am nächsten Tag brauche ich dafür nicht zu kochen.

    Danke fürs Verlinken zu EiNaB!

    lg
    Maria

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    1. Hallo Maria,

      ich dachte beim ersten Versuch auch, dass die Abwechslung zu kurz kommt. Aber dem war nicht so. Du musst ja nicht dogmatisch jetzt nur noch aus dem Tiefkühler essen. Wenn mir die Lust auf Kochen oder Backen stand, habe ich mich für etwas anderes in die Küche gestellt. Aber eben nur weil ich wollte und nicht weil ich musste, damit wir irgendwas zu essen haben. Es nimmt mir die Last an Tagen, wo ich abends einfach nicht mehr kann. Und trotzdem weiß ich, dass es ich jetzt nicht irgendwas in mich stopfe. Das passiert mit nämlich leider sehr oft, dass es dann Mengen an Müslis sind oder die Schnitte mit Nutella.

      Bei mir hat es auch angefangen mit auf zwei Tage vorkochen. Das war schon mega angenehm.

      Vielen Dank für deinen Besuch =)

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    2. Hallo Helena, was gibst du deiner Katze eigenlich zu essen? Wir hatten eine Katze über viele Jahre und mich hat der Müll rund um das Katzenfutter total aufgeregt! Aber Katzen sind ja so eigen (so war zumindest unsere), dass sie nur bestimmtes Futter oder gar nichts fressen...

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    3. Hallo Elke,

      im Moment schieb ich das Problem Katzenfutter noch ganz weit von mir weg *schäm*. Ich hab echt noch keine Ahnung wie ich das Problem lösen soll. Die einzige Möglichkeit die ich bisher sehe, um Müll zu vermeiden, wäre barfen. Was ja auch sehr gesund für das Tier sein soll - Stichwort Altersdiabetes beim Tier wegen dem ganzen Zucker in der Fertignahrung. Und da ich eh ein Wochenende mal für uns vorkoche, könnte ich da auch das Fleisch für einen Monat vorbereiten.
      Problem ist, dass unser Kater einfach zu doof ist, um frisches Fleisch zu fressen. Ich hab zeitweise nämlich 20g Hühnerflügelspitzen pro Tag ihm gegeben als Zahnreinigung. Er hat geknurrt wie ein Blöder und versucht drauf rumzukauen. Konnte es aber nicht fressen. Man könnte dann auch auch bei den Metzgern und Fleischern nach Fleischresten fragen.

      Vielleicht teste ich nochmal ein Stückchen Rohfleisch mit ihm. Problem ist ja auch, dass man dann das Tier umstellen muss. Einfach wechseln geht nicht. Das verträgt der Magen (und seine Zuckersucht) nicht.

      Naja, erste Gedanken dazu sind da. Aber im Moment habe ich noch andere Baustellen Zuhause zum Ausmisten und Müll vermeiden, sodass ich mich erstmal weiterhin drücke.

      Liebe Grüße

      Helene

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  2. Hallo, Tortillas kann man in einer Eisenpfanne selber backen, ich mache dann immer einen großen Stapel und friere das ein. Am besten geht das zu zweit, einer rollt aus, einer backt, da die Teigfladen auf dem Tisch festkleben, wenn man die länger liegen lässt. Ausserdem muss die Pfanne gleichmäßig heiß sein. Sie schmecken außerdem viiiiieeel besser als die Gekauften! Wasser, Mehl, Öl, salz, mehr braucht man nicht. Wichtig ist, dass der Teig mind. eine Stunde im Kühlschrank ruht.

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    1. Hallo,

      vielen Dank für dein Rezept! Wie frierst du die denn ein? Einfach stapeln? Oder muss da was dzwischen liegen?

      Vielen Dank für deinen Besuch bei mir ^_^

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