Teil 01: Food prep oder kochen für 30 Tage im Voraus

 

Hallo, ihr Lieben,
Wie habt ihr euer letztes Wochenende verbracht? Hoffentlich die Sonne genossen. Ich habe das Wochenende in meiner leicht brütend warmen Küche verbracht und wie wild gekocht. Und zwar für 34 Tage im Voraus. Ja, richtig gelesen! Alle, die gerne einkochen, einmachen und Vorräte anlegen kennen vielleicht schon den Begriff "food prep" bzw. "food preparing". Das stammt wie so viele Trends mal wieder aus den USA. Die Hausfrauen dort versuchen möglichst kostengünstig für einen Monat vorzukochen und alles einzufrieren. So spart man sich das teure Tiefkühlfastfood aus dem Supermarkt. Die Amibloggerinnen kochen dabei aber nicht nur ein Gericht, sondern bereiten an dem Wochenende Frühstück, Mittag und Abendessen vor. Da werden dann auch gut und gerne mal 50 Pancakes gebacken fürs Frühstück. Drei Mahlzeiten finde ich doch zu viel, vorallem hab ich gar nicht so viel Tiefkühlplatz. Aber da ich eine 41 Stunden Arbeitswoche habe und daher abends sehr oft einfach keine Lust habe zu kochen - dennoch möglichst etwas essen möchte, dass nicht an den Hüften hängen bleibt -  habe ich im März das erste Mal mir ein Wochenende Zeit genommen und für zwanzig Tage vorgekocht. 

Was dann für zwei Monate gereicht hatte, da wir trotzdem immer wieder Essen gegangen sind oder ich doch Lust hatte zu kochen. Es war übrigens gar nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt hatte. Samstag hatte ich alles eingekauft und Sonntag wurde in der Küche gewirbelt. Bei meinem ersten Versuch gab es:
  • Bolognesesauce im Glas und Parmesanschnitzel, 
  • Schnitzel natur in Champignonrahmsauce, 
  • Curry 
  • und Hackfleischbällchen mit Fetafüllung. 

Für das Frühstück hatte ich noch 12 Orangenbrioche und 24 Frühstücksmuffins gebacken. Eigentlich sollte es noch Kürbis Risotto geben, aber das ist leider verbrannt *ähem* 


Nach meinem ersten Versuch habe ich für mich entschieden, dass ich für das Frühstück nichts mehr vorbereiten werde. Unter der Woche gibt es nur den Obstsalat oder das Müsli zum Frühstück. Ausgiebiger frühstücken wir nur am Wochenende und da habe ich Zeit, falls ich es extravaganter möchte. Sich allerdings jeden morgen nur überlegen zu müssen, was man denn heute Abend essen möchte und abends ist es auch schon fertig gekocht, ist wahrlich herrlich =)

Bei der zweiten Runde hatte ich dann an mich selbst noch den Anspruch, dass die Gerichte möglichst müllfrei entstehen.  Inwieweit das geklappt hat oder nicht, berichte ich in meinem nächsten Blogpost. Heute gibt es hier nur eine Übersicht über die Gerichte, Tipps und eine Kostenübersicht. Diesmal hatte ich folgende Gerichte geplant/gekocht: 
  • Vegetarische Enchilada 
  • Sezuan Hühnchen in Gemüse 
  • Flammkuchen
  • Mit Hirse gefüllte Paprika 
  • Tomatensoße Putanesca mit Garnelen 
  • Hähnchen in Cognacsoße mit Kartoffeln und Spargel 
  • Brezenknödel mit Kohlrabirahmsoße und Kohlrabistifte 
by Tobias Benner/pixelio.de
Eine ganz schöne Menge! Die Tomatensoße sowie den Spargel habe ich eingekocht. Ich brauch unbedingt einen Einkochtopf, in dem ich mehrere Schichten stappeln kann. In meinen kleinen Töpfen ist das echt umständlich. Ich habe auch nicht wirklich eine Backform, die hoch genug wäre zum Einkochen im Backofen. Da gehen nur für die kleinen Gläser.
Wie man schon rauslesen kann, erleichtert einem das Einkochen ein bisschen das food prep. Auf den amerikanischen Blogs habe ich nichts zum Einkochen gefunden. Könnte daran liegen, dass sie riesige Tiefkühlschränke haben, wo der Platz nicht Mangelware ist. Vielleicht ist Einkochen auch eher ein deutscher Trend, der dann mal rüber zur USA schwabbt? *g* Zum Thema Einkochen findet ihr übrigens eine Menge Infos im Kleinen Kuriositätenladen und bei "Ich bin dann mal kurz in der Küche". 


So viel zu kochen bedarf guter Planung. Daher hier erstmal meine Tipps:
  1. Plane zwischen 5 - 7 Gerichte ein.
    Mehr brauchst du nicht und mehr schafft man auch nicht. Und 5 Gerichte sind echt Abwechslung genug. Man denkt es nicht, aber da ja man nur das Tiefgekühlte aufwärmt und dazu frisch Nudeln, Reis oder Kartoffeln macht, kann man hier nochmals varieren. Manchmal tut's sogar ein Beilagensalat. Am Anfang empfielt es sich Gerichte zu nehmen, die alle daheim gerne essen. Plane auch mit, was du schon daheim an Vorräten hast. Keine Idee, was du kochen könntest? Stöber durch die amerikanischen Blogs. Inspiration ohne Ende!

  2. Plane verschiedene Zubereitungsarten ein
    Du hast nur vier Herdplatten, vielleicht zwei Töpfe und Pfannen, sowie einen Backofen. Im Ofen kannst du prima nebenher in Gläsern Sachen einkochen, während auf dem Herd der Rest zubereitet wird. Und mach dir im Vorfeld klar wie viel du schnippeln musst. Den ganzen Tag nur Gemüse schnippeln kann ganz schön anstrengend sein.

  3. Kaufe einen Tag vor dem Kochen ein
    Einkaufen und kochen am selben Tag ist nicht schaffbar. Vorallem wenn du vielleicht etwas in deinem Stammladen nicht findest und dann herumfährst. So wie ich...

  4. Plane Gerichte, die sich gut einfrieren oder einkochen lassen
    Nicht alles schmeckt noch frisch nach dem Auftauen. Bananen sind matschig und nur noch für den Kuchen geeignet. Quark, Joghurt und Frischkäse können krisselig werden. Einiges  schmeckt nach der Zeit auch nur noch nach Pappe. Schinken hingegen eignet sich hervorragend zu Einfrieren. Eine kleine Liste, was zum Einfrieren geeignet ist und was nicht, findet ihr hier.

  5. Bereite für alles die Verpackung vor
    Natürlich muss man auch genug Verpackung haben, wenn man dreißig Tage vorkocht. Die amerikansichen Vorbilder nehmen dabei sehr viel Einwegverpackung. Plastikschalen, Gefrierbeutel, Alufolie, die nach der Benützung in den Müll kommt. Wer müllfrei das ganze Handhaben will, der nimmt Tubberdosen, Metaldosen und Gläser. Achtung bei Gläsern: Diese müssen unbedingt später im Kühlschrank aufgetaut werden, damit sie nicht platzen. Da dann lieber ein Abend vorher die Sachen schon aus dem Tiefkühler holen. Die müllfreie Variante hat leider den Nachteil, dass man nicht so viel einfrieren kann wie mit Gefrierbeuteln. Diese können flach gedrückt werden zum Einfrieren. Zum Einkochen in passende Portionen eignen sich übrigens prima die Gläser der Marke Sylter Grütze oder Pudding. Sie haben die passende Größe für zwei Portionen und im Vorfeld hat man einen Grund Pudding zu futtern.

  6. Alles was eingekocht werden kann, wird eingekocht
    Der Platz im Tiefkühler ist beschränkt. Aber Platz für eingekochtes Gemüse, Obst und Gerichte hat jeder im Regal. Also alles, was nicht unbedingt in den Tiefkühlschrank muss,   sollte eingekocht werden. Z.B. Kürbis. Ich habe Unmengen an Kürbis im Tiefkühler, dabei kann man den super eingekocht in Gläsern lagern. Allgemein sollte man sich bei Obst und Gemüse immer fragen, ob diese nicht eingekocht werden können. 

Ich habe zu diesen Gerichte auch die Einkaufsbelege aufbewahrt und mir mal ausgerechnet wie viel mich das ganze gekostet hat. Das Ganze natürlich unter der Primisse, dass ich unverpackt einkaufen wollte und die meisten Dinge vom Markt stammen. Wer eher auf die Kosten achten muss, kann das Ganze um ein Drittel günstiger kaufen.


Gemüse vom Markt
29,57
Bäcker
6,00
Real,-
31,34
Metzger
17,51
Käsestand am Markt
14,34
Spargelbruch vom Spargelstand
6,96
Edeka
3,79
Summe
109,51

Zu diesen Kosten kommen die Sachen noch, die ich bereits daheim hatte wie Tomatendosen oder Reis und Nudeln. Diese Kosten kann ich aber leider nicht genau ermitteln.
Grob kann man sagen, dass pro Abendessen für zwei Personen es einen 3,40 € kostet. Und das obwohl ich echt teuer vom Markt und Metzger eingekauft habe! Bei den 110 € bleibt es natürlich nicht pro Monat. Frühstück und Mittagessen kommen noch dazu sowie frisches Gemüse und Obst jede Woche. Billiger kann man kommen, wenn man alles bei den Discountern holt und viel vegetarisch kocht. Fleisch ist teuer - zu recht.

In meinem nächsten Blogpost berichte ich dann, wie viel Müll bei der Aktion entstanden ist. Und sollte wer Interesse haben, veröffentliche ich auch Rezepte.

Liebe Grüße aus dem Herbstwald

Helene


Mit diesem Beitrag nehme ich an EiNaB teil: Einfach Nachhaltig besser leben

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