#Drüber nachgedacht: Müllbefehle im Alltag

Immer wieder bleibe ich einen kurzen Moment stehen und denke bei mir: MOMENT! Du wolltest doch weniger Müll produzieren. Aber gerade verwendest du: Frischhaltefolie, Alufolie, Zewa,... an der Aufzählung merkt man wohl, ich steh gerade in der Küche. Am Kochen, Backen oder Putzen - irgendwas gibt es für Frau doch immer in der Küche zu tun ;-) Was mich aber oft aufschrecken lässt, ist die Tatsache wie fest viele müllproduzierende Mechanismen in mir verankert sind. Ich greife immer noch als erstes zur ZEWA Rolle, anstatt zum Lappen. Über Alternativen wird einfach nicht nach gedacht, wenn man schon mitten in der Handlung ist. Und wenn einem die Handlung auch noch befohlen wird ohne das man es merkt, ist das schon heftig. Ja, richtig! Befohlen! Habt ihr schon mal nach Rezept gekocht? 
In meinem Lieblingssteakrezept steht z.B. zum Schluss: "...nun die Steaks noch einige Minuten in Alufolieverpackt ruhen lassen." 
Habe ich brav befolgt und bin plötzlich zusammen geschreckt: Da schon wieder! Müll produziert. Mit schlechtem Gewissen wasche ich dann hinter her die Alufolie und lasse sie trocknen zum Widerverwerten. Aber eigentlich wollte ich nur noch die Restbestände aufbrauchen und dann zu einer Alternative greifen. 
Bloß welche? Genauso welche Alternative nehme ich für den Rezeptbefehl: "Mürbeteig in Folie wickeln und eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen" ? 
Man glaubt gar nicht, was man im Alltag alles einfach tut. Einfach weil es schon immer so war. Sich in die Küche stellen und vom Alltag abschalten ist da gar nicht mehr so einfach. Ich habe ehrlich gedacht auf weniger Müll umzustellen ist einfacher. Aber Pustekuchen. Man glaubt gar nicht, was man sich da alles über die Jahre an Selbstverständlichkeiten angesammelt hat. Und ich schreibe das genau so auch in meine eigenen Rezepte in meinem Blog!!!


Also hier meine neuen Schritte: 
  • Den Mürbeteig habe ich heute im Kühlschrank einfach in einer Aufbewahrungsbox gekühlt. 
  • Das Steak wird in Zukunft in einem kleinen Topf mit Deckel nachgaren. Ob das genauso gut ist, wird sich herausstellen.
  • Meine Rezepte auf dem Blog werden demüllisiert ;-)

Liebe Grüße aus dem Herbstwald

Helene

2 Kommentare:

  1. Wie recht du hast! Ich habe einmal in einem tollen Blog gelesen das die Frau keine Plastiktüten mehr für ihren Plastikmüll verwendet, den er landet ja im Mülleimer, den man herausnehmen und direct zur Mülltonne tragen und dort entleeren kann. Sollte von einer der Verpackungen etwas an Lebensmittel in dem Mülleimer verbleiben, tut es ein feuchtes Tuch und er ist wieder sauber. Auf einmal hat es auch bei mir "KLick" gemacht und ich hab mich und meine Gewohnheit hinterfragt. Seit dem laufe ich auch nur noch mit meinem Eimer zur Tonne und habe schon lange keine extra gekauften Plastiktüten mehr verwendet. Welch ein Irrsinn überhaupt das man Jahrelang Plastiktüten für den Plastikmüll gekauft hat. Seit ich ausserdem einen Emaile Topf für meinen Kompostierbaren Müll verwende, landet kaum noch etwas in der Restmülltonne und dafür benutze ich zum sammeln meist eine Verpackung vom Toastbrot oder dem Klopapier. Aber die Anleitung für eine Papiertüte zum selbstfalten habe ich mir schon rausgesucht und es steht auf der To-do-Liste :-)
    Herzliche Grüße
    Manu...

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    1. Hallo Manu,

      ich muss gestehen, meine Mülleimer haben alle noch Plastiktüten ^^" Aber du hast recht. Wozu noch eine Tüte, wenn wir schon den Eimer haben? Einfach um weniger zu putzen? Es läuft soviel immer wieder aus, dass ich trotzdem regelmäßig den Müll putzen muss. Wobei ich Müll mit einem feuchten Tuch auswischen und dieses Tuch dann in die Wäsche geben auch ziemlich eklig finde. Da werde ich erstmal lieber die Papiertüte testen.
      Mich hat dieses Video zum Umdenken gebracht:
      https://youtu.be/7YkbEp7Dz_o
      Hauptsächlich eigentlich weil diese Familie soviel Platz hat. Meine Küchenschränke sind nicht sauber geordnet, sondern voll gestopft mit kleinen Packungen von Nudeln bis Backzeug.
      So eine minimalistische Küche ist mein Ziel!

      Vielen Dank, dass du mein Tagebuch gelesen hat. Ich hab bisher gedacht, dass die Leute es überscrollen und nur die Rezepte anschauen ^^

      Liebe Grüße

      Helene

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